Eigenproduktion über die Grotesktänzerin Valeska Gert

 
Abgebrannter Bürgerschreck
 
  'Ne dolle Nummer! - so Tucholsky über den Bürgerschreck Valeska Gert. Die einen schwärmten von ihren Grotesktänzen, die anderen nannten sie Pornochoreographie. 

Sie wollte Unerhörtes auf die Bühne bringen: Tod, Liebe, Geburt. Ihre Charakterdarstellungen der Ausgeglitschten und Ausgestoßenen waren im Berlin der 20er Jahre ein Skandal.

"Um wirklich lebendig zu sein, muss man todesbewusst sein." Valeska Gert wusste, wovon sie sprach: Sie, die als Jüdin sich in letzter Minute vor den Gaskammern der Nazis nach Amerika flüchten konnte, sie, die immer wieder den Mut fand, von vorne anzufangen und nach Kriegsende voller Hoffnung wieder nach Berlin zurückkehrte.

"Herausfordernd wackle ich mit den Hüften, lüfte den schwarzen, sehr kurzen Rock, zeige weißes Schenkelfleisch über langen schwarzen Seidenstrümpfen. Ich bin eine sensitive Hure, bewege mich sanft und wollüstig". So beschrieb einst die Grotesktänzerin Valeska Gert (1892-1978) ihren Tanz "Canaille".

In der Inszenierung des Irrlichttheater flackert die Leidenschaft auf, die diese Frau umgetrieben haben müssen: So, wenn Marika Röther mit bleichem Gesicht und gebleichtem Nachthemd das illusionslose Dasein einer Dirne vortanzt (Stuttgarter Nachrichten) 

Idee 
Marika Röther

Regie
Regina Hövermann, Wolfgang Haupt 

Besetzung 
Valeska 1: Marika Röther
Valeska 2: Helga Jeske