Ein Theaterstück zum Thema sexuelle Gewalt

 

für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren. Das Stück erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die von klein auf von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde. 
 
Ausgezeichnet mit dem Theaterpreis  der Stuttgarter Zeitung
Über 500 Vorstellungen in  Schulen, Theatern, Bürgerzentren und Kirchengemeinden
Gastspielreisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Diverse Fernsehaufzeichnungen
 
Idee 
Marika Röther

Regie
Regina Hövermann, Wolfgang Haupt 

Besetzung 
Jenny: Marika Röther
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Inhalt
 

Für Jenny beginnt ein neues Leben: Sie ist jung, frisch verliebt und hat das Abi in der Tasche. Auf den ersten Blick ist sie wie alle anderen. Alles läuft bestens. Bis ihr Vater eines Tages überraschend im Studentenwohnheim auftaucht. Ihr Vater, der sie schon als kleines Mädchen missbraucht hat. Nach dieser Begegnung hält sie es nicht mehr aus. Sie beginnt zu reden. Jenny wird diese Demütigung niemals auslöschen können, aber sie macht den ersten Schritt, um ein eigenes Leben zu führen.

"Denn was Jenny sagte, das waren meine Worte, was Jenny fühlte, das waren meine Gefühle. Wenn Jenny weinte, waren es meine Tränen. Und so wie sie muss ich zu meiner Vergangenheit und meinen Gefühlen stehen (...). Jenny hat es geschafft - und das macht mir Mut."
Auszug aus dem Brief einer zwanzigjährigen Frau nach dem Besuch der Rasenspiele

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Konzept
 

Rasenspiele wurde in Zusammenarbeit mit Betroffenen und Fachleuten entwickelt. Die Persönlichkeit des Opfers, nicht die des Täters, steht im Mittelpunkt des Interesses. Behutsam zeigt das Stück auf, dass sexuell missbrauchte Mädchen/Frauen nicht in der Opferrolle verharren müssen.

Rasenspiele richtet sich sowohl an eine interessierte Öffentlichkeit, als auch an pädagogische Fachkräfte wie LehrerInnen, SozialpädagogInnen, ErzieherInnen, die mit dem Thema beruflich konfrontiert sind. Es ist geeignet für Veranstaltungsreihen zum Thema sexuelle Gewalt, für Fortbildungsseminare, für die Mädchenarbeit und für Schulaufführungen ab der 11. Klasse Gymnasium oder für gewerbliche Fachschulen, z.B. für Erzieher/innen.

Rasenspiele hat eine Spieldauer von ca. 65 Minuten. Zusammen mit dem anschließenden Gespräch über das Stück und zum Thema bilden die Rasenspiele eine in sich geschlossene Einheit. Das Nachgespräch orientiert sich an den Fragen und Bedürfnissen des Publikums. Die Schauspielerin bietet speziell auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmte Konzepte an und kann flexibel auf die jeweilige Situation eingehen.

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1990 - 2004
 

Ausgezeichnet mit dem Theaterpreis der Stuttgarter Zeitung gastiert das Irrlichttheater mit dem Stück seit fünfzehn Jahren in Deutschland, im deutschsprachigen Raum der Schweiz und in Österreich. Seither haben über 500 Vorstellungen in Kooperation mit den jeweils örtlich aktiven Organisationen in Schulen, Jugendeinrichtungen, Theatern, Bürgerzentren und Kirchengemeinden stattgefunden.

Fernsehaufzeichnungen der Rasenspiele wurden vom SWR, vom NDR und von österreichischen, schweizerischen und deutschen Regionalsendern für Dokumentarsendungen verwendet.

In Baden-Württemberg waren die Rasenspiele 1993 und 1994 in ein landesweites Präventionsprojekt gegen sexuelle Gewalt eingebunden. Das Projekt war ein jeweils dreitägiges Fortbildungsseminar für die obengenannten Fachkräfte. Die Irrlichttheaterschauspielerin Marika Röther, Mitinitiatorin des Projekts, war als Referentin für das theaterpädagogische Konzept der Seminare zuständig.

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Zielgruppen
 

Theater- und kulturinteressierte Öffentlichkeit
Das Stück wird als abendfüllendes Programm an Bühnen und Theatern angeboten.

Schüler und Schülerinnen ab 16 Jahren
von Gymnasialklassen oder von gewerblichen Fachschulen (ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, etc).

Mädchen
Im Jugendhaus oder in der Hauptschule ist das Stück für die Mädchenarbeit einsetzbar. Bei einer reinen Mädchenvorstellung ist die Altersgrenze von 16 Jahren etwas nach unten dehnbar.

MultiplikatorInnen
Eine weitere Zielgruppe sind Fachkräfte - diejenigen, die mit Jugendlichen arbeiten. Auf Fachtagungen bietet sich das Stück für den Einstieg in das Thema an. Frau Röther kann die Leitung einer Arbeitsgruppe übernehmen.

Achtung
Vorstellungen für Schulklassen und Jugendliche erfordern eine Vor- und Nachbereitung im Unterricht. Auf Anfrage kann diese von den örtlichen KooperationspartnerInnen oder vom Irrlichttheater übernommen werden.

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Diskussionen und Themen

 
Im Anschluss an die Vorstellung bietet das Irrlichttheater ein Gespräch über das Stück an. Rasenspiele spricht verschiedenste Ebenen der Thematik an. Aus der langjährigen Erfahrung mit den Nachgesprächen können sich je nach Zielgruppe unterschiedliche Schwerpunkte ergeben.
 
Die Themen der Erwachsenen
 
Die emotionale Ebene
der Zugang zum Thema über persönliche Macht- und   
Ohnmachterlebnisse
 
Die psychologische Ebene
die Frage nach Opfer-Täter-Mechanismen
 
Die strukturelle Ebene
Fragen nach gesellschaftlichen Zusammenhängen
 
Konkrete Hilfestellungen 
"Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Verdacht habe?"
"An wen kann ich mich wenden?"
"Stimmt meine Wahrnehmung?"
 
Die Themen der Jugendlichen
 
Rasenspiele bietet Zündstoff für die Gespräche unter Jugendlichen: Liebe, Freundschaft, Sex, Gewalt und geht weit über das Thema sexueller Missbrauch hinaus zu den darunter liegenden Themen wie Macht und Ohnmacht, Täter- und Opferrolle, Stark- und Schwachsein. Es bietet aber auch die Möglichkeit, konkrete Vorfälle - wie z.B. Anmache und Übergriffe im Jugendhaus oder in der Schule aufzugreifen.
 
Zusätzlich zum Gespräch nach der Aufführung kann das Irrlichttheater eine pädagogische Begleitung und Nachbereitung in Form von Spielen und Übungen zur Prävention anbieten. Siehe unter Theaterpädagogik.
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Presse

 

Was passiert ist, ist nicht sagbar. Aber es wird
sichtbar durch das Spiel Marika Röthers, die mit ihrer Körpersprache das Problem des vergewaltigten Körpers
fast intuitiv zu erfassen scheint.

Stuttgarter Zeitung
Man möchte meinen, die da vorne habe wirklich erlebt,
was sie da so scheinbar locker, so ehrlich verzweifelt ausplaudert. Man hört ihre Worte und liest gleichzeitig in ihrer Seele, die ganz, ganz andere Dinge sagt (...). Eineinhalb Stunden, die fast wie ein paar Minuten vorübergehen... Es geht nahe, verdammt nahe.
Stadtradio Stuttgart
So wird durch die ausdrucksstarke Körpersprache Marika Röthers die innere Zerrissenheit der jungen Frau spürbar, die sich lange bemüht, die heitere Fassade zu wahren und großen Mut braucht, die Übergriffe als das anzuerkennen, was sie sind - als einen Missbrauch, den sie sich selber eingestehen muss, bevor sie sich Hilfe holen kann. An diesem Punkt setzt Rasenspiele an, indem es Mut machen will, Schweigen und Scham zu durchbrechen.
Hohenloher Tagblatt
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Bühnenanforderung

 

Bevorzugt spielen wir auf einer ausgestatteten Bühne/Veranstaltungsraum. Bei Bedarf kann von uns eine Lichtanlage und Bühneneinrichtung mitgebracht werden. 

 
Bühne
Spielfläche ca. 4 x 3m (Breite x Tiefe),
Podest-/Bühnenhöhe mind. 50cm
oder Spielfläche ebenerdig, wenn eine Tribüne 
für die Zuschauerinnen vorhanden ist
Der Veranstaltungsraum sollte zu verdunkeln sein
 
Licht
1 x 6 Kanal Lichtmischpult
5 x 1kW Fresnel- oder PC-Scheinwerfer
1 x 1kW Profilscheinwerfer
 
Wenn keine Lichtanlage vorhanden ist benötigen wir
1 Starkstromanschluss CEE 16A
ggf. sind zwei voneinander unabhängige Stromkreise 
230V ausreichend
 
Ton
1 x Cassettenrecorder
1 x Verstärker
2 x Boxen
entsprechend der Raumgröße
 
Aufbau
ca. vier Stunden vor Veranstaltungsbeginn
je nach Ort benötigen wir eine Einweisung durch 
den/die HaustechnikerIn
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Vitae

Wolfgang Haupt
Geboren 1960 in Gronau/Leine
Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge, Projektleiter

Gründungsmitglied Irrlichttheater
Künstlerische Leitung Irrlichttheater seit 1981

Seit 25 Jahren Theater- und theaterpädagogische Arbeit. Ausbildung und Einfluss von Grotowski-Schauspielerinnen (Theaterlaboratorium Polen), Freia Fischer (Deutschland), Yoshi Oida (Japan), Nelia Veksel (Russland), u.a.

Produktionen und Projekte können unter Inszenierungen eingesehen werden Dramaturgie und Projektleitung bei „Zaster, Zoff und Zaubersprüche“

Marika Röther
Geboren 1955 in Grenzach-Whylen
Schauspielerin, Theaterpädagogin und Mediatorin

Gründungsmitglied Irrlichttheater
Künstlerische Leitung Irrlichttheater seit 1981
Ausbildung und Einfluss von Grotowski-SchauspielerInnen (Theaterlaboratorium Polen) - Engagement ‚Piccolo Teatro de Pontederra’ und Italientournee (1983) unter Regie von Richard Cieslack

Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung, seit 1996 Lehraufträge an der Berufsakademie Villingen-Schwennigen, der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten und an Fachschulen für Sozialarbeit, Kranken- und Altenpflege.
Mitinitiatorin des Projekts gegen sexuelle Gewalt vom Landesjugendring Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Aktion Jugendschutz (1993).
Leitung von Theatergruppen in der Psychiatrie, Arbeit mit sexuell missbrauchten Mädchen Regie und Konzeption von Jugendtheaterstücken zur Suchtprävention Spezialisiert auf die Erstellung von spiel- und theaterpädagogischen Präventionskonzepten zu den Themen Sexualerziehung, Gewalt und Konfliktregelung

Irrlichttheaterproduktionen und -projekte können unter Inszenierungen eingesehen werden.

 
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Downloads

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